Klappentext „des dunklen Prinzen schlagend Herz“
Des dunklen Prinzen schlagend Herz
Das Garag-Thar ist eine Welt im Inneren der Welt und wird von den finsteren Da-arque bewohnt. Nur wenige Geschöpfe der Oberwelt wagen sich dort hinab, um die Totenschiffe zu besteigen und sich vom Hohen Rat der Da-arque prüfen zu lassen. Niemand weiß, worin er geprüft werden wird, aber wer mit dem Brandzeichen einer bestandenen Prüfung zur Oberwelt zurückkehrt, wird mit Ruhm und Respekt überschüttet. Auch Nymroth erwacht auf einem Totenschiff. Er ist selbst ein Da-arque und kann sich nicht erinnern, wie er hierhergelangt ist. Er ahnt jedoch, dass ihm die grausamste Prüfung bevorsteht, die je im Garag-Thar bestanden werden musste …
Des dunklen Prinzen schlagend Herz ist Fantasy. Es ist Horror. Es ist poetisch. Es ist grausam. Es ist Splatterpunk Noir.
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Des dunklen Prinzen schlagend Herz – Leseprobe
Der Duft von Blut weckt ihn auf.
Noch hat er seine Augen geschlossen und doch weiß er sofort, wo er sich befindet. Die Planken, an die er sich lehnt, schwanken in dieser ganz bestimmten zitternden Unruhe, die nur das kochende Meer hervorbringen kann. Er spürt diese Hitze, die selbst das meterdicke Steinholz der Schiffswand durchdringt und hört das Brodeln, das gegen den Kiel schlägt.
Die Prüfung.
Er soll sich der Prüfung unterziehen.
Damit weiß er auch, dass dieser Schleier über seinen Erinnerungen kein Gespenst seines Erwachens ist. Er weiß, dass es der grüne Schleier des Vertun Bathul ist: das eiserne Vergessen. Jenes Gift, das jeder seine Kehle hinunterstürzen muss, ehe er seinen ersten Schritt in die Prüfung gehen darf. Denn Erinnerungen sind Verführer. Ihr Flüstern trübt die Sinne, schickt Irrfluten aus Hoffnung und Angst, die das Selbst umströmen. Doch nur derjenige kann geprüft werden, der sich mit nacktem Herzen den Dingen stellt, die ihn erwarten, sobald er die Oberwelt verlässt, sobald er zum Kern der Erde hinabsteigt, in dem die Totenschiffe das kochende Meer durchqueren, unter dem glühenden Hel hindurch.
Hüte Dich vor dem Schatten.
Vielleicht ist es genau dieser Gedanke, der ihn dazu veranlasst, einfach auf dem Boden sitzen zu bleiben, die Augen geschlossen, an die Schiffswand gelehnt. Es ist ein seltsamer Gedanke, von einem Gefühl durchwirkt, das einem wie ihm fremd ist: Einem Da-arque. Einem Dunklen, einem der hier unten lebt, im Garag-Thar, dem Kern der Welt. Er kann dieses Gefühl nicht fassen, kann es nicht beschreiben, er weiß nur, dass es ihn mit Unruhe erfüllt.
Der Lärm um ihn herum wird lauter.
Eine Prüfung!
Jemand keucht, etwas quiekt und klatscht auf den Boden. Warmer Regen prasselt auf ihn nieder. Er duftet nach Blut, zieht Bahnen über sein Gesicht, seine Arme, seine nackte Brust, kühlt schließlich ab, wird klebrig und erstarrt. Der Magen des Da-arque beginnt zu knurren. Irgendetwas kullert über den Boden, prallt gegen sein Knie, bleibt liegen – warm, feucht, frisch.
Nun, das Garag-Thar sorgt für seine Geschöpfe, denkt er, grinst, und leckt sich das Blut von den Lippen. Sofort spuckt er es wieder aus. Sauer schmeckt es, bitter und verdorben. Kuckucksmänner. Er stößt einen Fluch aus. Es sind jene widerwärtigen Kreaturen, die in Rudeln durch die Wälder der Oberwelt streifen und Frauen jeder Art und Rasse verschleppen. Sie selbst haben keine Frauen, also halten sie ihre Opfer in ihren Verschlägen fest und vergewaltigen sie so lange, bis sich ihre unheilige Brut in ihren Körpern einnistet. Dort wachsen sie heran und schälen sich dann mit ihren scharfen Krallenfüßen aus den schreienden Leibern wie ein Küken aus seinem Ei.
Die Augen des Da-arque springen auf.
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